Functional Movement Screen
„Jede Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied„
Immer wieder schauen wir in verdutzte Gesichter, wenn wir dem Neukunden erklären, dass im Probetraining noch keine 100kg umgesetzt werden, oder die 80kg Bankdrücken stattfinden. Die meisten Kunden betreten unser Studio mit den Erwartungen, völliger Erschöpfung und schwächelnden Muskeln, die Prana wieder zu verlassen. Doch wenn Ihnen im Probetraining nach 10 Minuten die ersten Gewichte in die Hand gegeben werden und sie ohne ausführliche Anamnese und Movement Screen die ersten Übungen durchführen sollen, läuft etwas gewaltig schief.
Wenn wir als Kinder das Licht dieser Erde erblicken, werden wir mit einer genialen und vollkommenen Mobilität gesegnet. Beobachten sie einmal genau ein kleines Kind beim Spielen. Die tiefe Hocke sitzt auch mit Versen auf dem Boden, die Beine können völlig gestreckt Richtung Himmel ragen und der Rücken macht auch noch keine Probleme. Im Laufe der Zeit wird sich dann auch die nötige Stabilität erarbeitet.
Wenn ich mir jedoch heutzutage meine neuen Kunden begutachte, erkenne ich leider nur noch wenige der Mobilitäts-Attribute die wir vor geraumer Zeit als Kinder aufweisen konnten. Der Rücken schmerzt, die Hüftbeuger verkürzt, die Schulter eingerostet oder der Ischias der hier und dort mal nervt.
Und dieser von Dysbalancen und Schmerzen geplagte Mensch soll jetzt ohne Risiko eine Kniebeuge oder einen Klimmzug ausführen können?
Um hier auf Nummer sich zu gehen, machen wir einen Functional Movement Screen.
Ziel des sogenannten FMS-Screens ist die Analyse bestimmter Bewegungsmuster meines Kunden oder Athleten. Während des Tests zeigen sich meistens schon die ersten Schmerzen oder ggf. Kompensationsmuster bei grundlegenden Bewegungen, die unter anderem dazu führen können, dass ich bestimmte Übungen nicht ohne Verletzungsrisiko ausführen kann.
Somit dient der FMS auch zur Verletzungsprophylaxe.
Der Test ist natürlich nur ein Abbild der aktuellen Situation und muss in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Ein Test der fundamentalen Bewegungsmuster dauert beispielsweise nur 10-15Minuten. Somit gibt es auch keine Ausrede meinen Kunden nicht regelmäßig zu testen und zu überprüfen.
Hierdurch wird das Mobilitäts- und Krafttraining auch messbarer, weil ich die Fortschritte besser bewerten kann.
Hierbei sollte auch nicht außer Acht gelassen werden, dass die Übungen der Testbatterie nicht so stark variieren sollten zwischen den Tests.

Vorteile eines FMS-Screens:
-> Verletzungsprophylaxe
-> Schmerz als Warnsignal
Die meisten Menschen bemerken Ihren Schmerz nicht im Alltag
-> Verbesserte Trainingssteuerung
-> Verbessert die Messbarkeit des Trainingsprozesses
-> Geringer Aufwand
Kann überall und mit wenig Material durchgeführt werden
-> Ermittlung von Korrekturmaßnahmen
Zusätzliche werden Korrekturen messbar
Fazit:
Bevor wir also mit einem neuen Kunden an die Gewichte gehen, schließen wir bestimmte Verletzungsrisiken aus, und geben dem Kunden die Sicherheit und das Vertrauen in den Trainingsprozess. Ohne einen regelmäßigen Functional Movement Screen laufen wir immer Gefahr, eine Dysbalance oder Kompensation im Bewegungsmuster zu verstärken. Die Gesundheit unseres Kunden oder Athleten steht immer an erster Stelle.

„Viele Menschen wollen vorankommen, trainieren hart, um stärker und/oder gesünder zu werden. Sie arbeiten konstant an ihrer Kraft, Ausdauer, Flexibilität oder Leistung. Ihre ineffizienten fundamentalen Bewegungen und Bewegungsmuster bleiben dabei allerdings meist unbeobachtet.
So kann es passieren, dass diese Menschen – ohne es zu wissen –
durch inkorrekte Bewegungsmuster ihre Gesundheit aufs Spiel setzen,
ihre Bewegungsmuster nicht optimieren können oder mit Dysfunktionen agieren –
im guten Glauben, etwas für ihre Fitness und Gesundheit zu tun.
Über kurz oder lang sinkt die Motivation und die Freude an der Bewegung.“ (Cook., 2010)